Über mich
In der Trauer um meine drei Sternenkinder gefangen, begann ich vor etwa sieben Jahren damit, meine Gefühle aus Schmerz, Wut und Verzweiflung, meine Einsamkeit und meine Verständnislosigkeit über die Ignoranz meiner Umwelt in Gedichtform Ausdruck zu verleihen. Ich spürte, wie mir der intensive Entstehungsprozess eines Gedichtes dabei half, mich bewusst zu konfrontieren und meinem Gefühl der Hilflosigkeit zu begegnen. Bis heute sind die Gedichte ein wichtiger Bestandteil meiner Trauer geblieben.
Die Schicksale anderer Betroffener, die ich in den vergangenen Jahren zahlreich kennen lernen durfte, bewegten mich ebenfalls sehr, so dass ich auch darüber zu dichten begann.
Ich freute mich über viel positive Resonanz von Sternenkindereltern und als ich immer öfter darauf angesprochen wurde, ob ich nicht plante, einen Gedichtband herauszugeben, brachte mich das auf die Idee, sie zunächst einmal auf eine eher unkonventionelle Art veröffentlichen zu wollen. Ich stellte mir vor, die Gedichte „zum Leben zu erwecken“, ihnen im wahrsten Sinne des Wortes eine Stimme zu verleihen und sie auf CD einzusprechen. Doch meine Art, sie vorzutragen, war zu emotional, zu schnell und holprig und klang ganz und gar nicht so, wie ich sie hätte einem breiteren Publikum zugänglich machen wollen.
Meine Suche nach einer geeigneten Sprecherin führte mich zu Annette Gunkel, einer Frau, die neben ihrer warmen Stimme die nötige Reife und Erfahrung mitbrachte und Gefühle zu transportieren in der Lage war. Die Gedichte von ihr vorgetragen zu hören, war für mich eine sehr besondere Erfahrung.
Seit meine Kinder zu den Sternen reisten, sind einige Jahre vergangen. Die Trauer hat nicht abgenommen, sie hat sich immer wieder gewandelt. Es ist, als durchliefe sie verschiedene Stationen, wobei ich das Gefühl habe, von einer zur anderen zu wechseln, mal vor, mal zurück, mal eine überspringend, sie verläuft nicht kontinuierlich in eine Richtung. Sie hat mich letztendlich insgesamt stärker werden lassen und ich bin froh und dankbar darüber, dass ich ihre starken Energien in Kreativität umsetzen und damit manch anderem Betroffenen sogar helfen kann.
Es gibt nicht genügend Wege, die man beschreiten könnte, um unserer Kinder zu gedenken und sich gegenseitig zu unterstützen.
Alles Liebe für Sie
Stephanie Raecke